Die Kirche in Leißling

Die Anfänge einer Kirche in Leißling befinden sich im Dunkeln. In Leißling soll es eine Wallfahrtskirche (Kapelle) „Beatae Mariae Virginis“ gegeben haben. Dahin sollen eine Wallfahrten stattgefunden haben. Schon lange vor der Reformation stand eine Kirche mitten im Dorf. Die Kapelle wurde für 100 Gulden verkauft. Außer dieser Wallfahrtskapelle hatte Leißling später eine Marienkirche, umgeben von einem Gottesacker.

Die Marienkirche in Leißling, die ursprünglich am Saaleufer stand, wurde während des 30-jährigen Krieges stark beschädigt und musste 1666 abgerissen werden. Der Turm, der heute noch steht, ist der älteste Teil des Gebäudes und weist romanische Baustilelemente auf. 1713 begann der Bau der neuen Kirche, der 1716 abgeschlossen wurde. Die Kirche wurde mit Unterstützung des Weißenfelser Herzogshauses errichtet, das unter anderem heilige Geräte und eine Taufschale spendete. Der Taufstein stammt aus der Zeit vor 1700 und wurde vermutlich vom Bildhauer Griebenstein angefertigt.

Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrfach erweitert und renoviert. Zwischen 1750 und 1735 wurden die Emporen hinzugefügt, und 1788 entstand das zweite Emporengeschoss. Die Decke des Kirchenschiffs war ursprünglich mit farbenfrohen Gemälden aus der Bibel verziert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 1921 zwei Altarfenster zum Gedenken an die gefallenen Soldaten eingeweiht, und 1932 erfolgte eine umfassende Innenrenovierung.

Die Glocken der Kirche spielten eine besondere Rolle in ihrer Geschichte. Die große Glocke, die 1445 gegossen wurde, musste während des Zweiten Weltkriegs abgeliefert werden, kam jedoch unversehrt nach Kriegsende zurück. Eine neue kleine Stahlglocke wurde ebenfalls nach dem Krieg angeschafft.

Die Orgel hat ebenfalls eine lange Geschichte. Bereits 1606 gab es eine Orgel, die jedoch im 30-jährigen Krieg zerstört wurde. Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1858 und wurde von dem Orgelbauer Winter aus Zeitz gebaut. Sie ist bis heute ein bedeutender Bestandteil des Kircheninneren.